Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Erfurt Kleinen Synagoge

Das jüdische Leben in Erfurt im 19. Jahrhundert bis in die Zeit der DDR steht im Zentrum der neuen Dauerstellung in der Kleinen Synagoge. Sie zeigt die wechselvolle Geschichte der Erfurter jüdischen Gemeinde anhand ihrer Mitglieder und Synagogenbauten, die exemplarisch für Wachstum und erzwungenen Niedergang der Gemeinde stehen.


Die Begegnungsstätte Kleine Synagoge liegt unweit der Krämerbrücke im Zentrum Erfurts. Die 1840 geweihte Synagoge diente nur kurze Zeit als Gotteshaus der jüdischen Gemeinde, bis 1884 die Große Synagoge am heutigen Juri-Gagarin-Ring errichtet wurde. In dem klassizistischen Bau sind der Betsaal mit Toraschrein, die Frauenempore sowie eine Mikwe erhalten geblieben. Heute ist die Synagoge ein Ort für Konzerte, Lesungen und Seminare. Dabei stehen Begegnungen zwischen Juden und Nichtjuden sowie die Aufarbeitung der Geschichte der Gemeinde im Mittelpunkt.

Mit Beginn des 19. Jahrhunderts bekamen Juden erstmals seit dem Mittelalter wieder die Möglichkeit, das Bürgerrecht der Stadt Erfurt zu erlangen. Erfurt wurde ein wichtiger Industriestandort, die Zahl der Jüdinnen und Juden in der Stadt stieg stetig an – sie fanden ihren Platz in der Gesellschaft der Stadt, nahmen wichtige Rollen in Kultur, Wirtschaft und Politik ein. Der Holocaust beendet die Blütezeit der Gemeinde. Im Jahr 1952 entsteht der einzige Synagogenneubau der DDR, die Gemeinde verschwindet jedoch fast.

Die Ausstellung in der Kleinen Synagoge, An der Stadtmünze 5, kann Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr besucht werden.


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